DRK Presseinformationen https://www.drk-salzwedel.de de DRK Sat, 03 Jun 2023 00:48:59 +0200 Sat, 03 Jun 2023 00:48:59 +0200 TYPO3 EXT:news news-196 Fri, 26 May 2023 10:39:24 +0200 Vom plötzlichen Kindstod bis zum Suizid: Notfallseelsorge-Team des Altmarkkreises erhält eigenes Fahrzeug /aktuell/presse-service/meldung/vom-ploetzlichen-kindstod-bis-zum-suizid-notfallseelsorge-team-des-altmarkkreises-erhaelt-eigenes-fahrzeug.html Das Team der Notfallseelsorge im Altmarkkreis Salzwedel besteht seit 18 Jahren.

Berge – Die Fensterscheiben sind abgedunkelt. „Damit wir darin in aller Ruhe und abgeschirmt tätig werden können.“ Das sagt Olaf Sturm, der Leiter des Notfallseelsorge-Teams im Altmarkkreis Salzwedel. 16 Frauen und Männer kümmern sich ehrenamtlich um „Akuthilfe“, wie es Olaf Sturm nennt. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn ein Schicksalsschlag Angehörige aus der Bahn zu werfen droht oder auch Kinder traumatisiert werden könnten. Seit 18 Jahren gibt es die Notfallseelsorge im Kreis, als Träger fungieren der DRK-Kreisverband Salzwedel e.V. und der evangelische Kirchenkreis.

Am Mittwochabend erhielten die Helfer nun ihr erstes eigenes Fahrzeug. Bisher ging es stets mit den eigenen Privatautos an die Orte des Geschehens. Möglich gemacht haben diese Investition verschiedene Sponsoren. Das Fahrzeug – es steht ab sofort bei der Polizei in Gardelegen – wird ausschließlich im öffentlichen Raum zum Einsatz kommen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen und Wohnungsbränden. Bei häuslichen Einsätzen wird das Fahrzeug nicht genutzt.

Häusliche Einsätze, das sind oft Tragödien in der Familie. Notfallseelsorger kümmern sich um Angehörige bei einem Suizid im Familienkreis, aber auch bei einem plötzlichen Kindstod. Obwohl ehrenamtlich tätig, sind die Notfallseelsorger entsprechend ausgebildet und sensibilisiert. Es gibt eine Art Schichtsystem, „da ist man dann 24 Stunden in Bereitschaft“, erläutert Olaf Sturm.

Ausgestattet ist das neue Fahrzeug unter anderem mit Getränken, Süßigkeiten, Traubenzucker und auch Malsachen für Kinder. Und: Auch die Helfer – beispielsweise einzelne Feuerwehrleute nach besonders belastenden Einsätzen – benötigen mal Hilfe. Im vergangenen Jahr gab es für die Notfallseelsorger 13 häusliche Einsätze, darüber hinaus unter anderem die Unterstützung bei drei schweren Verkehrsunfällen, sieben Suiziden und drei Wohnungsbränden.

]]>
news-195 Thu, 02 Mar 2023 12:43:46 +0100 Stets einsatzbereit: Neue Fahrzeuge für den Rettungsdienst in Salzwedel und Klötze /aktuell/presse-service/meldung/stets-einsatzbereit-neue-fahrzeuge-fuer-den-rettungsdienst-in-salzwedel-und-kloetze.html Es wurde Zeit“, sagt Sven Knoche, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes in Salzwedel, als er die neuen Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) für den Rettungsdienst vorstellt. Die zwei NEF für Salzwedel und Klötze sollen die alten ablösen. Nach knapp sechs Jahren und je rund 200 000 Kilometern hätten die Autos sich ihren Ruhestand aber auch verdient. Na ja fast, denn sie werden weiterhin als Reservefahrzeuge vorgehalten.

Salzwedel – Mit Allrad und rund 190 PS sind die beiden Mercedes Vito für die Landschaft der Altmark bestens gerüstet. Fahrten aufs Dorf, durch Matsch und Schlaglöcher bleiben dabei nicht aus. Im Schnitt drei Einsätze pro Tag warten auf die Fahrzeuge. Im Jahr 2022 musste ein Notarzt mit NEF in Salzwedel rund 1300 Mal ausrücken.

Sieben bis acht Einsätze pro Tag

Das ist zwar wesentlich weniger als bei den Sanitätern und ihren Rettungstransportwagen (RTW), die bei jedem Einsatz rausmüssen – der Notarzt wird nur angefordert, wenn er gebraucht wird – doch immer noch beachtlicht. Im Durchschnitt sind es bei den Sanitätern sieben bis acht Einsätze am Tag. Und natürlich wird auch an diese gedacht. Wie Sven Knoche verrät, soll es im April / Mai noch zwei neue Krankentransportwagen (KTW) für Salzwedel und Klötze sowie einen RTW für Salzwedel geben. In fünf Wachen im nördlichen Altmarkkreis, auf Dähre, Rohrberg, Klötze und Salzwedel (zwei) verteilt, beschäftigt das DRK 52 Einsatzkräfte im Rettungsdienst. Das sind Rettungssanitäter und -assistenten sowie Notfallsanitäter. Letztere bildet der Kreisverband selbst aus, zwei im Jahr, um genau zu sein. „Was meiner Meinung nach zu wenig ist“, findet Knoche. Das sei einer der Gründe für die Schieflage im Gesundheitswesen. Die Auszubildenden würden die Abgänger, die es immer gebe, nicht ausgleichen. Dazu kämen zu wenige Haus- und Fachärzte, ein nicht mehr so gut aufgestellter Ärztlicher Notdienst sowie das daraus resultierende Ausweichen auf Krankenhäuser und deren Notaufnahmen. Aber auch der Rettungsdienst werde oft für „falsche Alarme“ genutzt, ärgert sich Steffen Heidler, Notfallsanitäter und Rettungsdienstleiter.

Rettungswagen statt Taxifahrt

„Wir werden oft bei Sachen gerufen, mit denen man auch zum Hausarzt gehen könnte. Wenn der Patient seit Wochen Schmerzen hat, damit nicht zum Arzt geht, dann aber nachts um 3 Uhr den Krankenwagen ruft, frustriert das“, erzählt Heidler. Man müsse nicht wegen einer Schürfwunde gleich den Rettungswagen rufen. So manches Mal würde der Rettungsdienst auch als Taxi missbraucht. „Dann stehen die Patienten schon mit gepackter Tasche unten und warten“, berichtet er. Und wünscht sich: „Ich bitte die Menschen einfach, sich genau zu überlegen: Ist das ein Notfall oder kann ich am nächsten Tag auch zum Hausarzt gehen?“ Eine weitere Sache, die den beiden Männern aufgefallen ist: In den vergangenen Jahren seien Unverständnis und Ungeduld bei den Patienten angestiegen. Sowohl bei den Jüngeren als auch bei den Älteren sei das zu bemerken. „Der Respekt gegenüber den Einsatzkräften ist gesunken. Es herrscht eine große Erwartungshaltung. Dabei wird oft vergessen, dass da auch Menschen hinterstecken. Die Einsatzkräfte müssen immer zu 100 Prozent fit und bereit sein“, schildert Knoche die Lage. Dazu komme der gestiegene Krankenstand, der nur mit Überstunden ausgeglichen werden könne.

Die schönen Seiten des Jobs

„Aber wir wollen hier nicht alles schlechtmachen. Der Job kann wirklich toll sein“, wirft Heidler ein. Mit das Schönste sei, wenn sie ehemalige Patienten wiedersehen und damit wissen, sie konnten ein Leben retten. Und von vielen gebe es auch im Nachhinein Dank, „das erfüllt einen mit Freude“, berichten beide.

 

]]>
news-192 Tue, 15 Mar 2022 08:43:39 +0100 Marschbefehl zur Unterstützung zum Flughafen Schönefeld /aktuell/presse-service/meldung/marschbefehl-zur-unterstuetzung-zum-flughafen-schoenefeld.html Marschbefehl zur Unterstützung zum Flughafen Schönefeld

Der Landesverband Sachsen-Anhalt vom Deutschen Roten Kreuz wurde kurzfristig zu einem Einsatz nach Berlin gerufen. Dabei geht es, die Aufnahmekapazität für ukrainische Vertriebene in einer Notunterkunft im Terminal 5 am Flughafen Schönefeld mit aufzubauen und im Betrieb zu unterstützen. Die Berliner Feuerwehr hat die Liegenschaft schon teilweise vorbereitet. Unter dem angeforderten Personal sind auch Ehrenamtliche vom DRK Kreisverband Salzwedel, aus der Sanitätsbereitschaft und der Wasserwacht im Einsatz. Gestartet wurde am Sonntag um 3 Uhr. Mit allen Kräften vom Landesverband ging es im Konvoi zum Flughafen nach Berlin. „Vor Ort ist die Stimmung gut und die Arbeiten gehen schnell voran“, erklärt Bereitschaftsleiter Michael Seeger vom DRK Salzwedel. „Wir bedanken uns bei den Ehrenamtlichen für den schnellen Einsatz, die unter anderem genau für sowas ausgebildet wurden. Aber auch bei den Arbeitgebern, die das Personal für diesen Einsatz freistellen“, erklärt Seeger weiter im Gespräch. Abgelöst werden die Einsatzkräfte von Kollegen aus Niedersachsen.

]]>
news-183 Wed, 04 Aug 2021 16:57:00 +0200 Die ersten DRK-Helfer sind aus der Hochwasserregion zurück, die nächsten angefordert /aktuell/presse-service/meldung/die-ersten-drk-helfer-sind-aus-der-hochwasserregion-zurueck-die-naechsten-angefordert.html „So stelle ich mir ein Kriegsgebiet vor“

AZ 04.08.2021 von Holger Benecke

 

Sechs Tage lang waren Sanitäter vom DRK-Kreisverband Salzwedel fast rund um die Uhr im Einsatz. Torsten Mayer, Michael Boest und Marcel Gabriel (alle Salzwedel) sowie Florian Paul (Wasserwacht Klötze) waren mit zwei Krankentransportern im Krisengebiet unterwegs. Ihr Einsatzgebiet: Ahrweiler, Bad Neuenahr, Dernau und Marienthal. Regionen, in denen sich sonst die Touristen tummeln würden.

Salzwedel / Ahrweiler – „So stelle ich mir vor, sieht es in einem Kriegsgebiet aus. Die Altstadt von Ahrweiler – eine Katastrophe“, sagt Torsten Mayer. Der Sanitäter hat schon viel gesehen, hat bereits drei Hochwasser als aktiver Helfer mitgemacht – sein letztes war 2013 in Fischbeck, wo er als Retter mit Patienten an Bord vor den hereinbrechenden Wassermassen vom Fischbecker Loch fliehen musste. Doch diesmal war alles anders. „Wir kamen nach dem Wasser“, schildert er die entsetzlichen Bilder der Ortschaften mit vielen traumatisierten Einwohnern.

Mit ihren mobilen Sanitätspunkten waren sie im Dauereinsatz, versorgten tagsüber verletzte Helfer und Einheimische. Neben der Erstversorgung kleinerer Verletzungen standen vor allem Kreislaufschwächen und Erschöpfungen auf dem Hilfsprogramm. Nachts fuhren sie dann zusammen mit Ärzten Medikamente aus. „Ein Zwölf-Stunden-Tag ist ein Pausenfüller dagegen“, berichtet Michael Boest, Fachdienstleiter Sanität, von den Erfahrungen der Einsätze der Altmärker. Hinzu kamen immer wieder Unterbrechungen, weil sich ihre Krankenwagen auf den Straßen Nägel in die Reifen fuhren. „Ich dachte schon, wir haben magnetische Reifen“, schüttelt Torsten Mayer den Kopf. Hilfe für die Helfer gab es dann in der THW-Werkstatt. „Das klappte alles wunderbar – egal, welches Abzeichen du auf der Tür hattest“, schildert Torsten Mayer die Zusammenarbeit der Helferorganisationen.

Nach sechs Tagen sind sie zurück. Die Helfer müssen regelmäßig abgelöst werden. Neue Anforderungen liegen bei Michael Seeger im DRK-Kreisverband Salzwedel bereits vor. „Fünf Termine und alles, was wir stellen können“, fasst Seeger kurz und knapp zusammen. Die Hilfe im Süden sei noch lange nicht vorbei, schätzt er ein. Und dankt den Arbeitgebern des ersten Teams, die die Ehrenamtlichen für sechs Tage freigestellt haben: Torsten Mayer (Tool GmbH, Nettgau), Michael Boest (VW) und Marcel Gabriel (Elektro-Klupsch, Salzwedel) und Florian Paul (Behne-Blumen, Klötze).

Denn das sei eines der größten Mankos bei den Ehrenamtlichen: Sie wollen helfen und könnten nicht, weil die Firma sie nicht weglasse, macht Michael Seeger deutlich. Deshalb werden auch immer freiwillige Helfer gebraucht. Diese können sich beim DRK-Kreisverband Salzwedel melden: Tel. (03 901) 86 120.

]]>
news-181 Tue, 15 Jun 2021 20:31:00 +0200 Hilfeschreie dieses Mal nur simuliert /aktuell/presse-service/meldung/hilfeschreie-dieses-mal-nur-simuliert.html Wasserwacht übt auf dem Arendsee / Szenarien: Verunglückter Taucher, gekenterter Segler

AZ 15.06.2021 von Eckert Schwarz

Arendsee – Simulierte Hilferufe erschallten am Sonnabendvormittag über den Arendsee, unweit der Anlegestelle des Arendseer Regatta- Vereins am Schramper Eck. Schnell waren die Mitglieder der Salzwedeler Wasserwacht, Fachdienst Wasserrettung, des Deutschen Roten Kreuzes, mit Schlauchboot und Blaulicht aus Übungszwecken zur Stelle, um einem bewusstlosen Taucher sowie einem verunglückten Katamaran- Segler zu helfen.
„Wir haben durch die Corona- Pandemie lange Zeit nicht gemeinsam üben können“, berichtete Ulf Sachse, Fachdienstleiter Wasserrettung. Nun soll das Zusammenspiel wieder auf das bestmögliche Niveau gebracht werden.
Vor der praktischen Übung unterwies Sachse mit Rettungssanitäter Michael Seeger auf dem Gelände des Regattavereins alle Mitglieder. Danach wurden sie zum Tauchunfall auf dem See gerufen. Dort mussten sie Fred Riemann vom Arendseer Tauch- Club, der scheinbar kraftlos auf der Seeoberfläsche schwamm, retten und dem Notarzt übergeben.
Wie Ulf Sachse betonte, seien solche Hilfeleistungen nicht einfach. Notfalls müsse nämlich eine Station mit Druckkammer bereitstehen. Ein Taucher ist außerdem mit zehn bis zwanzig Kilogramm Blei beschwert, und auch seine Luftflasche wiegt zirka 15 Kilogramm. Dieses Gewicht muss dem Verunglückten vor Aufnahme auf dem Rettungsbrett abgenommen werden.
Als zweite Übung wurde am Sonnabend das Retten eines verunglückten Seglers geübt. Dabei zeigt sich, dass auch das Wiederaufrichten eines Katamarans durchaus Schwierigkeiten bereiten kann. Auch hierbei wurde der Verunglückte mit einem Rettungsbrett auf das Boot der Wasserwacht gezogen, erstversorgt und dann am Steg des Regattavereins einem Notarzt übergeben. Später folgte eine genaue Auswerdung der Übung.
Für die Mitglieder der Wasserrettung aus Salzwedel war die Übung ein wichtiger Bestandteil ihrer Ausbildung, die sie nun wieder im Salzwedeler Freibad und in der Halle fortsetzen wollen.          Swz

]]>
news-180 Tue, 15 Jun 2021 08:20:00 +0200 Bereitschaft für Blutspenden gesunken / Neue Transporter beim Rotkreuz-Fahrdienst in Salzwedel /aktuell/presse-service/meldung/bereitschaft-fuer-blutspenden-gesunken-neue-transporter-beim-rotkreuz-fahrdienst-in-salzwedel.html Die Blutspendebereitschaft habe bereits um 15 Prozent abgenommen. Bei manchen Blutgruppen komme es bereits zu Versorgungsschwierigkeiten.

AZ 15.06.2021 von Lydia Zahn

Salzwedel – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Salzwedel hat zwei neue Fahrzeuge für den hauseigenen Fahrdienst bekommen. Mit dem neusten Stand der Technik solle den Patienten in jeder Lebenslage ein sicherer und komfortabler Transport ermöglicht werden. Außerdem wird mit einer besonderen Aktion auf die Notwendigkeit des Blutspendens aufmerksam gemacht, da die Bereitschaft dafür weiter sinken.

Zum gestrigen weltweiten Blutspendetag gibt es in diesem Jahr wieder eine Aktion der Blutspendedienste des DRK, womit auf die Wichtigkeit der Lebenssaftspende aufmerksam gemacht werden soll. Unter dem Titel „#missingtype – erst wenn’s fehlt, fällt’s auf“ lassen in dieser Woche Organisationen, Unternehmen und Personen des öffentlichen Lebens in ihren Social-Media-Beiträgen die Buchstaben A, B und O weg. Diese sollen die Blutgruppen A, B und Null symbolisieren. Bereits im vergangenen Jahr hatte es zum Weltblutspendetag eine solche Aufmerksamkeitskampagne gegeben.

Blutspenden nehmen weiter ab

„Die Lockdown-Phasen waren von einer herausragenden Spendebereitschaft geprägt. So konnten wir auch den erhöhten Klinikbedarf an Blutpräparaten jederzeit sicherstellen“, berichtet Markus Baulke, Hauptabteilungsleiter der Blutspenderwerbung und Öffentlichkeitsarbeit der DRK-Blutspendedienste. Doch durch die gelockerten Beschränkungen nehme die Bereitschaft wieder ab – bisher um 15 Prozent. „Die Präparatbestände haben sich in den vergangenen Tagen deutlich reduziert. Wir schauen mit ein wenig Sorge in die kommenden Wochen. Bei einigen Blutgruppen bestehen schon Versorgungsschwierigkeiten“, verdeutlicht Baulke. Von Mai bis Mitte Juni seien in der Altmark 1500 Spender zum „Anzapfen“ gegangen. Im Vorjahr waren es 1600.

Zum Weltblutspendetag gab es keine Spendetermine in Salzwedel. Die nächste Möglichkeit bietet sich am Montag, 5. Juli, in der Jeetzeschule. Von 16 bis 20 Uhr steht dort das Team bereit. Und am Dienstag, 13. Juli, ebenfalls von 16 bis 20 Uhr, in der Comenius-Schule.

Das Deutsche Rote Kreuz hat auf der technischen Seite aufgerüstet, um Menschen, die nicht mehr so mobil sind, zu helfen. Denn auch diese wollen zum Frisör, zur Kosmetik, zur Fußpflege oder zu einem Freund für ein nettes Pläuschchen. Ohne den hauseigenen Fahrdienst geht es nicht mehr. Auch Supermärkte, Reha- oder Kurzentren sowie Ärzte und Krankenhäuser gehören zu den oft angesteuerten Zielen.

Einfach ist es für die Rotkreuzler nicht. Vielleicht kann der Patient nicht aufstehen, sitzt im Rollstuhl oder wohnt im oberen Stockwerk. Familie und Freude können nicht immer helfen oder kommen an ihre Grenzen. Fahrten können für beide Seiten zu einer Herausforderung werden. Doreen Plewe, Fahrdienstleiterin des DRK in Salzwedel, ist stolz auf ihre Arbeit: „Wir ermöglichen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.“

Seit 2001 auf den Straßen unterwegs

Für das Fahrdienstteam gab es nun jüngst zwei neue Spezialmobile. „Die alten Fahrzeuge waren in die Jahre gekommen. Sie waren schließlich jeden Tag im Einsatz“, erklärt Christian Engwer, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des hansestädtischen Deutschen Roten Kreuzes. Trageliege und Tragestuhl gehören zur Ausrüstung der Autos; die Leute vom DRK müssen damit umgehen können. Denn die Fahrgäste sollen bequem sitzen oder liegen.

Seit 2001 sorgt der Fahrdienst des DRK nun schon dafür, dass Patienten von A nach B kommen. Angefangen mit Zivildienstleistenden, kamen 2008 die ersten Festangestellten dazu.

]]>
news-176 Wed, 03 Mar 2021 09:58:00 +0100 Plötzlich ist alles anders - Spende für Team der Notfallseelsorge /aktuell/presse-service/meldung/https//wwwaz-onlinede/altmark/gardelegen/notfallseelsorger-betreuen-hinterbliebene-im-altmarkkreis-90225294html.html Die Notfallseelsorger im Altmarkkreis Salzwedel sind 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag einsatzbereit. Es gibt 14 ehrenamtliche Notfallseelsorger.


Ina Tschakyrow, AZ
Gardelegen – „Wir kommen in einer Situation, in der nichts mehr ist, wie es vorher war“, erzählt Olaf Sturm, „es geht immer um Sterben, um den Tod und Trauer“, sagt er. Olaf Sturm ist seit zehn Jahren Notfallseelsorger, einige Jahre davon in Nürnberg und nun im Altmarkkreis Salzwedel. Es gibt im Altmarkkreis 14 ehrenamtliche Notfallseelsorger, die 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag einsatzbereit sind. Das wird über einen Dienstplan geregelt, denn die Ehrenamtlichen sind in ihrer Freizeit Notfallseelsorger. Unter ihnen sind Außendienstmitarbeiter, Rettungssanitäter, Rentner, Pfarrer und sozial Engagierte, zählt Olaf Sturm auf. Sie sind zwischen 30 und 67 Jahre alt. Olaf Sturm hat als Notfallseelsorger angefangen, „weil kein Mensch es verdient hat, in solch einer Situation allein zu sein“. Die Notfallseelsorger sind für Angehörige nach einem Todesfall da.

Die Ehrenamtlichen werden über die Leitstelle informiert, von Notfallsanitätern, von der Polizei, von der Feuerwehr und auch von Mitarbeitern des Rettungsdienstes zu Einsätzen gerufen. Für die Angehörigen ist „von einer auf die nächste Sekunde nichts mehr so, wie es war“, erzählt Olaf Sturm. Als Notfallseelsorger wird er bei plötzlichen Kindstoden, bei Verkehrsunfällen, bei erfolglosen Reanimationen im häuslichen Bereich und bei Gewalteinwirkungen gerufen. Im vergangenen Jahr halfen die Notfallseelsorger auch bei der Evakuierung in Salzwedel, als eine Bombe entschärft wurde. Bei Todesfällen überbringt die Polizei die Todesnachricht, der Notfallseelsorger ist mehrere Stunden vor Ort, um für die Hinterbliebenen da zu sein. Die Familienangehörigen der Hinterbliebenen werden informiert, damit nach der Notfallseelsorge auch jemand da ist. „Wir bleiben so lange, bis jemand aus der Familie vor Ort ist“, erzählt Olaf Sturm. Die Notfallseelsorger vermitteln auch an andere Stellen weiter, zum Beispiel an Vereine, die sich mit Trauerarbeit befassen. Manchmal sind auch kleine Kinder unter den Hinterbliebenen. Für sie gibt es kleine Teddys oder Malbücher. Wenn ein Kind malt, lasse sich dessen psychischer Zustand einschätzen, so Olaf Sturm. Monatlich finden Treffen der Notfallseelsorger statt, sogenannte Supervisionen. Dabei werden unter den Ehrenamtlichen intern die Einsätze besprochen, um einen Abschluss für sie zu bekommen.

Hinterbliebene sind dankbar

Die Notfallseelsorge ist ein freiwilliges Angebot. Die Hinterbliebenen sind „sehr dankbar dafür, dass es uns gibt“, sagt Olaf Sturm, aber nur wenn auch die Struktur funktioniere. „Wir suchen noch Nachwuchs“. Es sei aber nicht leicht, Menschen zu finden, die sich zum Notfallseelsorger ausbilden lassen wollen. Das liege an der Aufgabe an sich, da es um Tod und Trauer gehe. Zudem müssen die Ehrenamtlichen Empathie für ihre Mitmenschen haben, um sich in sie und die Situation hineinversetzen zu können. Wer Interesse hat, sich als Notfallseelsorger ausbilden zu lassen – die Ausbildung dauert 60 Stunden, findet in Halle und meistens an den Wochenenden statt –, kann sich beim Deutschen Roten Kreuz in Salzwedel unter der Telefonnummer (0 39 01) 86 10 melden, so Olaf Sturm. Träger für die Notfallseelsorge im Altmarkkreis Salzwedel sind das Deutsche Rote Kreuz, der Altmarkkreis Salzwedel und der Kirchenkreis Salzwedel.

2019 gab es 32 Einsätze für die Notfallseelsorger, im vergangenen Jahr etwa 40. Insgesamt gebe es eine Steigerung, weil die Notfallseelsorge präsenter wird. Wie zum Beispiel bei den jüngeren Polizisten, die sich bereits in ihrer Ausbildung mit dem Thema Notfallseelsorge beschäftigen, erklärt Olaf Sturm.

Spende für Einsatzjacken

Gestern erhielt die Notfallseelsorge von Maik Ruchotzki, seit 2010 Leiter der Reutter-Apotheke in Gardelegen, eine Spende in Höhe von 1000 Euro. Von dem Geld sollen unter anderem Jacken für die Einsätze der Notfallseelsorger finanziert werden. Die Arbeit der Ehrenamtlichen sei wichtig, deswegen muss entsprechendes Kapital zur Verfügung stehen, sagte Maik Ruchotzki. Es gebe selten öffentliche Anerkennung für die Arbeit der Notfallseelsorger. „Sie haben viel Mut“, so der Apothekenleiter weiter, der schon mehrfach für die Notfallseelsorge gespendet hat. Wer die Ehrenamtlichen unterstützen möchte, erhält Informationen über die Internetseite des Deutschen Roten Kreuzes.

]]>