„Großer Zulauf“, aber „mehr geht immer“

Trotz Corona-Krise gingen viele Menschen mehrmals zur Blutspende
VON INA TSCHAKYROW
Kalbe —Es waren noch anderthalb Stunden Zeit, um Blut zu spenden, „und wir sind jetzt schon bei 54 Spendern, das ist ganz gut", war Gudrun Mau, Leiterin eines Blutspendeteams des Kreisverbandes Salzwedel vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), überrascht. Geplant waren für den Blutspendetermin in der Astrid-Lindgren-Grundschule 60 Spender. Der Termin am Montagabend war der sechste des DRK in der Mildestadt und in diesem Jahr auch der letzte.
Die Blutspenden liefen in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie gut. „Mehr geht aber immer", so Gudrun Mau. Und es werde wegen der Corona-Erkrankungen auch mehr Blut benötigt.
Zu Beginn der Corona-Krise „war der Zulauf sehr groß", erinnert sich die Teamleiterin. Unter den Spendern waren viele Jugendliche. Viele Menschen waren wegen des Lockdowns zu Hause, im Homeoffice oder hatten schulfrei, hatten Zeit und gingen deswegen zur Blutspende, vermutet Gudrun Mau. In Salzwedel kamen sogar zeitweise mehr als 100 Menschen, um Blut zu spenden. Einige mussten mehrere Stunden anstehen.
Mittlerweile hat sich das wieder relativiert, erzählt Gudrun Mau. Unter den Blutspendern waren in diesem Jahr wieder mehrere Menschen, die schon mehr als 100 Mal beim Aderlass waren. In Kalbe gab am Montagabend jemand seine 125. Blutspende ab.
Unsicher seien die Blutspender wegen der Corona-Krise nicht, sagt die Teamleiterin. Bei den Spendern wird am Eingang unter anderem die Temperatur gemessen, — ein Corona-Test wird nicht gemacht, auch beim gespendeten Blut nicht, weil eine Übertragbarkeit des Virus über das Blut nicht erwiesen werden konnte —, die Hände desinfiziert, ein Mund-Nase-Schutz muss die ganze Zeit getragen werden, die wenigen Liegen stehen weit auseinander, es wird auf Abstand geachtet und nach der Blutspende gibt es statt eines Büfetts ein Lunchpaket. Hierfür bekam das DRK von Kaufland Weihnachtsschokolade, ' bedankt sich Gudrun Mau.